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ZDD – Zentrum für Digitalisierung und Digitalität an der HSD, Düsseldorf

2024

Mit dem neuen Zentrum für Digitalisierung und Digitalität (ZDD) eröffnet die Hochschule Düsseldorf ein Vorzeigeprojekt für interdisziplinäre Lehre und Forschung. Das von uns entworfene Gebäude bietet modernste technische Ausstattung und flexible Architektur, die optimal auf die Anforderungen der digitalen Transformation abgestimmt sind.

Auf dem ehemaligen Gelände des Schlachthofs und der traditionsreichen Altbier-Brauerei Schlösser konnte die Hochschule Düsseldorf ihre Fakultäten 2018 im Norden der Innenstadt für mehr als 11.000 Studierende bündeln. Die Historie des Campus Derendorf ist heute noch in Form von einzelnen Ziegelbauten zu sehen. Hier ist eine neue Landschaft für Wissenschaft und Lehre entstanden, mit sich ergänzenden Angeboten und belebt durch mehr als 11.000 Studierende. Mit dem Zentrum für Digitalisierung und Digitalität (ZDD) ist nun ein Erweiterungsbau entstanden, der neuartige Studienangebote beheimatet, die sich etwa mit Data Science, Künstlicher Intelligenz oder Digitaler Gesundheit befassen.


Das ZDD beherbergt auf rund 3.000 m² Nutzfläche Labore, Werkstätten und multifunktionale Räume, die speziell für digitale Anwendungen konzipiert wurden. Ein Highlight ist die „Smart Factory“, eine Modellfabrik für Industrie-4.0-Anwendungen mit Leitstand, Bearbeitungsstationen und Transportrobotern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf „Tracking & Immersive Technologies“. Hier ermöglicht ein Schwingboden die präzise Erfassung von Bewegungen, die über frei positionierbare Kameras digitalisiert werden können.


Das Gebäude verzichtet auf starre Strukturen: Offene Flächen, mobile Wände und deckenmontierte Technik schaffen maximale Anpassungsfähigkeit. Traversen mit integrierter Technik erlauben die einfache Umgestaltung der Räume – ob für Konferenzen, Ausstellungen oder experimentelle Projekte. Selbst die Haustechnik wurde sichtbar gehalten, um schnelle Modifikationen zu ermöglichen. „Die hohe Komplexität, die die digitale Transformation mit sich bringt, erfordert eine verstärkte transdisziplinäre Zusammenarbeit, über Fachbereichsgrenzen hinweg“, sagt auch Professor Dr. Fernand Hörner, der das ZDD leitet.


Wir entwickelten eine Gebäudeform, die wie zwei ineinandergeschobene Kuben anmutet. Inklusive Staffelgeschoss ist das Gebäude über vier Etagen angelegt, damit findet es sich in den Kontext der benachbarten Hochschulgebäude ein. Äußerlich besticht das ZDD durch seine markante Fassade aus gelb nuancierten Keramikstäben, die Tradition und Moderne vereint. Die changierenden Elemente setzen nicht nur gestalterische Akzente, sondern verbinden das Gebäude harmonisch mit der bestehenden Campusarchitektur.


Besonders zukunftsweisend ist die elektrochrome Verglasung der Pfosten-Riegel-Fassade. Diese Technologie reguliert die Wärmedurchlässigkeit digital, abhängig von Wetter- und Standortdaten. Dadurch entfallen herkömmliche Sonnenschutzsysteme, was sowohl Wartungskosten spart als auch eine klare Sicht nach außen ermöglicht.


Mit seiner technischen Ausstattung und flexiblen Gestaltung bietet das ZDD optimale Voraussetzungen für interdisziplinäre Zusammenarbeit und innovative Lehre. Das Gebäude ist ein Meilenstein für die Hochschule Düsseldorf und ein Symbol für den Bildungsstandort der Zukunft.

Fotos Marcus Pietrek