Borbecker X – Realschule Borbecker Straße, Düsseldorf
2024
Neues Lernen im Düsseldorfer Norden: Die neue Realschule für den Düsseldorfer Stadtbezirk 6 ist seit Beginn des Schuljahres 2024/25 in Betrieb. Konzipiert als moderne Clusterschule mit sechs Heimatbereichen sowie zusätzlichen Fachräumen, wird sie bei Vollbelegung rund 540 Schülerinnen und Schülern Platz bieten – und eine ebenso flexible wie angenehme Umgebung für die Jugendlichen und das Lehrpersonal gleichermaßen.
Mit der neugegründeten Realschule an der Borbecker Straße und dem Nördlichen Zubringer haben die Düsseldorfer Stadtteile Rath, Unterrath, Lichtenbroich und Mörsenbroich endlich eine eigene Realschule. Die ersten 80 Kinder starteten bereits zum Schuljahresbeginn in den Lernalltag, sukzessive wird die dreizügige Schule so zur Vollbelegung heranwachsen.
Bei der Planung standen die im Schulbau sehr erfahrenen Planer von uns vor einer besonderen Herausforderung: „Normalerweise starten wir in die Planung mit der Erarbeitung eines Nutzungskonzepts gemeinsam mit der Schulgemeinde. Die gab es aber bei dieser Neugründung noch gar nicht“, erzählt Dirk Tillmann, Senior Assoziierter Partner bei RKW Architektur +. So entstand das Konzept gemeinsam mit Vertretern des Schulministeriums und den Schulleitungen anderer Realschulen. „Und die logische Konsequenz ist eine Schule, die noch etwas flexibler und wandelbarer ist.“ Diesen Wettbewerb hatte der Grundstückseigentümer und Projektentwickler IDR AG im Jahre 2016 ausgelobt.
Das Schulgebäude ist aus fünf Kuben mit unterschiedlichen Fassadenmaterialien zusammengesetzt, die als Lärmbarriere gegen die angrenzende A 52 und eine kreuzende Hochstraße angeordnet sind. Auf dem Schulhof ist der Berufsverkehr so kaum noch zu hören und ruhiges Lernen wird ermöglicht. Als Clusterschule besteht sie aus insgesamt sechs Clustern, die jeweils Heimatbereiche für einzelne Jahrgänge bilden. Dort sind dann jeweils drei Unterrichtsräume, zwei Differenzierungsräume und eine Mehrzweckfläche sowie Nebenräume angeordnet. „Wichtig war uns, dass hier nicht strikt in geschlossenen Unterrichtsräumen gearbeitet wird, sondern gemeinsam in individuellen Bereichen mit fließenden Raumübergängen und mit enger Bindung zu den Lehrenden“, so Architekt Tillmann. Diese Clusterbereiche machen zwei der insgesamt fünf miteinander verbundenen Baukörper aus.
In weiteren Gebäuden gibt es unter anderem Fachräume für Naturwissenschaften sowie für Kunst, Werkunterricht und Musik, aber auch umfangreiche Gemeinschaftsbereiche. Das Herzstück des Ensembles ist der erste Kubus, der einen zentralen Eingang bildet und Vorplatz und Schulhof miteinander verbindet. Dort liegt eine große Eingangshalle, die auch als Aula oder Aufenthalts- und Lernort dient, mit einer offenen Sitzstufenanlage für die Schülerinnen und Schüler. An eine Galerie im ersten Obergeschoss ist eine offene Mediathek mit Lernbereich zugeschaltet.
Ein weiterer Kubus enthält zum einen die Mensa mit einer „Cook and Chill“-Küche und einem Kioskbetrieb, die auch dem Ganztagsbetrieb zugeordnet ist. Zum anderen liegt die Schulverwaltung in diesem Kubus, sowie darüber der Bereich der Naturwissenschaften. Das System der Kuben wird im Übrigen ebenfalls im Außen unter Erhalt von Bestandsbäume und Neuanpflanzungen weitergeführt und bietet den Schülern eine attraktive Grünanlage. Die neue Schule entspricht dem Energiestandard KfW55 EE.
Losgelöst vom kubischen Ensemble gehört außerdem eine neue Zweifeld-Sporthalle zum Projekt. So ist eine komplett neue, zukunftsorientierte Bildungsinstitution für berufsorientiertes Lernen und Lehren entstanden, deren wandelbare Flächen sich nun Jahr für Jahr mit mehr Leben füllen.
Fotos Michael Reisch
Landschaftsarchitektur Kraft.Raum.