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Albert-Einstein-Gymnasium, Düsseldorf

Update: Harte Schale, viele Kerne: Der Granatapfel als Leitmotiv für einen Schul-Entwurf.

Im Norden der Stadt hatte die Jüdische Gemeinde von Düsseldorf erwogen, ein konfessionelles Gymnasium zu errichten. Besonders reizvoll für uns war, dass diese Schule sich von Grund auf neu entwickeln sollte und nicht von vornherein auf bereits vorhandene pädagogische Konzepte festgelegt war – auch räumlich. So gab es die Chance, eine „Schule von morgen“ zu planen.


Ein gestalterisches Motiv dazu fanden wir in der jüdischen Religionstradition. Der Granatapfel (hebräisch: Rimon) ist ein Symbol für Fruchtbarkeit. Nach außen besitzt er eine harte Schale, in seinem Inneren sind nach dem Volksglauben 613 Kerne zu finden – ebenso viele wie Gebote in der Thora. Nach dieser Idee gestalteten wir den Baukörper. Als halb-offenes Oval bildet er zur Straßenseite einen Solitär mit harter Schale – und genau 613 Fenstern – während er sich nach innen zu einem grünen Schulhof öffnet. Wie einzelne Kerne stapeln sich dort kleinteilige, verschachtelte Kuben. Im Gebäude entstehen durch offene Atrien hohe, lichtdurchflutete Räume, die mit Galerien und Brücken verbunden sind. Hier sollten die rigiden Grenzen von Klassenzimmern aufgebrochen werden und vielmehr freie, offene Lernlandschaften entstehen – spannende Räume für Neugierde und Austausch.

Visualisierung Antipodes, Hiroshi Hirayama