Kreishandwerkerschaft, Mönchengladbach
2014
Acht Disziplinen unter einem Dach: Zur beruflichen Ausbildung im Handwerk gehört der Fachunterricht in einer überbetrieblichen Ausbildungswerkstatt.
Um die fundierte und zeitgemäße Unterweisung von Schlossern, Tischlern, Mechatronikern, Installateuren, aber auch Kfz-Mechanikern, Maler- und Lackierern bis zu Friseuren oder Bürokaufleuten für die Zukunft sicherzustellen, realisierten wir für die Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach ein modernes Gebäude. Zusätzlich bietet es Räume für einen übergeordneten Verwaltungsbereich, das Jugendförderungswerk und die Signal Iduna als Berufsstands-Versicherung. Für die Umsetzung dieses Projekts stand eine kleine Brachfläche zwischen Oststraße und Korschenbroicher Straße im Zentrum von Mönchengladbach zur Verfügung.
Dieses Atrium ist das soziale Zentrum des Neubaus der Kreishandwerkerschaft, ein lichter Raum mit Sitzgelegenheiten für Pausen und Kommunikation. Von hier aus werden sowohl die Werkstätten als auch die oberen Geschosse erschlossen. Teilweise bieten runde Fenster spannende Einblicke in die einzelnen Arbeitsbereiche. Und für besondere Aufenthaltsqualität sorgt eine Dachterrasse, die aus dem Gebäude und über eine offene Treppe aus dem Außenbereich zu erreichen ist. Da die Gebäude gemäß ihrer Nutzung unterschiedliche Höhen aufweisen, ergibt sich eine lebendig bewegte, teils begrünte Dachlandschaft. Eine wichtige Rolle spielt die Auswahl der Materialien für Fassaden und Innenräume, die einen selbstreferenziellen Charakter haben – sie beziehen sich auf das Handwerk und auf die in der Lehre vermittelten Werkstoffgruppen wie Metalle, Holz und Farbe. Robust und nachhaltig bilden sie einen dichten atmosphärischen Dreiklang mit hellem und freundlichem Charakter – und tragen so zu einer konstruktiven Lernumgebung bei.
Unsere Aufgabe war, die verschiedenen Nutzungen sehr spezifisch zu behandeln, gleichzeitig aber ein vereinendes Gebäude zu entwickeln, das für das Handwerk eine feste Adresse bildet. Das Ergebnis: nicht ein großer Komplex, sondern vier Einzelbaukörper, die sich um ein gemeinsames Atrium gruppieren.
Fotos Marcus Pietrek