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Deutsches Museum, München

2022

Die erste Hälfte eines Mammutprojekts ist fertig: Generalsanierung des Deutschen Museums in München. Der erste Realisierungsabschnitt umfasst insgesamt 19 Ausstellungen – etwa die spektakuläre Luft- und Raumfahrthalle – und ist ab dem 11. Juli wieder für das Publikum geöffnet. Insgesamt drei Jahre dauerte die Arbeit bei uns an dieser extrem komplexen Aufgabe. Der zweite Abschnitt wurde parallel schon vorbereitet und wird weitere Jahre dauern.

Mit dem Besuch von Ministerpräsident Markus Söder wurde der 1. Realisierungsabschnitt des kernsanierten Deutschen Museums eingeweiht. Das 1903 gegründete Museum bezog 1925 seinen heutigen Standort auf der Münchner Museumsinsel. Mit rund 28.000 ausgestellten Exponaten aus Technik und Naturwissenschaften ist es das größte seiner Art weltweit und wird jährlich von 1,5 Mio. Menschen besucht. Der Sammlungsbau mit rund 70.000 m² wird durch Bibliotheks- und Forumsgebäude ergänzt. Schon seit langer Zeit war eine statische und brandschutztechnische Überarbeitung des Sammlungsbaus nötig, der zu den ersten Stahlbetonbauten mit Fassaden aus Stampfbeton in Deutschland gehört.


Rettungseinsatz für uns
Mit der Sanierung war ursprünglich ein anderes Architekturbüro beauftragt, ging aber im Projektverlauf insolvent. „Wir übernahmen eine in Schieflage geratene Baustelle im laufenden Betrieb“, erzählt Projektleiter Peter Kafka, Assoziierter Partner und Leiter des Münchener Standorts. „Daher war zuerst eine Analysephase nötig, die drei Monate in Anspruch genommen hat und bei der wir den Entwurf gründlich überprüften“. Anschließend waren umfangreiche Überarbeitungen und Neuplanungen erforderlich, um das Projekt in Planung wie auch Bauleistung wieder in einen geordneten Zustand zu überführen.


Arbeit in zwei Abschnitten
Um den Publikumsbetrieb weiterlaufen lassen zu können, wurde die
Sanierung in zwei Realisierungsabschnitte geteilt. Während eine Hälfte weiterhin von Besuchern betreten werden konnte, wurden im anderen die verschiedenen Ausstellungen leergezogen und die Räume generalsaniert. Hierbei waren wir für den baulichen Teil zuständig, die 19 verschiedenen Ausstellungen wurden von annähernd so vielen spezialisierten Fachplanern überarbeitet und neu konzipiert. Zu den nun wiedereröffneten Ausstellungen zählen neben der spektakulären Luft- und Raumfahrthalle unter anderem auch die Bereiche Physik, Gesundheit, Landwirtschaft, Musik und viele mehr.


Hochkomplexes Projekt
Die Eröffnung des ersten Realisierungsabschnitts steht für die erfolgreiche Übernahme eines hochkomplexen Projekts. „Neben der großen Zahl unter-schiedlichster Fachplaner und anderer beteiligter Disziplinen war es auch die unübersichtliche Startsituation, die dieses Vorhaben für uns zu einer echten Herkulesaufgabe gemacht hat“, so Peter Kafka. „Ich bin sehr stolz auf unser Team, das Expertise, Ausdauer und Kreativität auf allen Ebenen bewiesen hat.“ Und während die ersten Besucher die neuen Ausstellungen erkunden, laufen im Hintergrund die Arbeiten an Teil 2 bereits auf Hochtouren.

Fotos Yohan Zerdoun