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UN-Klimasekretariat, Bonn

Büro, Öffentliche Bauten, Zertifizierung

2013

Sanierung mit besonderen Ansprüchen: Das Gebäude sollte gemäß den Anforderungen des Klimaschutzes sowohl in der Herstellung als auch im Unterhalt umgebaut werden.

Das von uns sanierte und teilweise umgebaute Bundeshaus-Ensemble stammt zum Teil noch aus dem Jahr 1933. Damals wurde es als Neubau der Pädagogischen Akademie für die Lehrerfortbildung errichtet, das Gebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit umfasste neben dem Hörsaal auch eine Turnhalle und eine Aula. Im Jahr 1949 baute der Architekt Hans Schwippert die Pädagogische Akademie dann zum sogenannten ,,Bundeshaus“ inklusive eines Plenarsaales für den Ersten Deutschen Bundestag um. Dabei fügte der Architekt dem vorhandenen Bau einen Nord- und einen Südflügel an. 1951 folgte als nächste Erweiterung der Zwischenflügel und 1953 der Fraktionsbau und das Alte Abgeordnetenhochhaus. An der Stelle des Plenarsaales von Schwippert entstand der 1992 eingeweihte Plenarsaal von Günther Behnisch, der Bundestag wich während der Bauzeit ins historische Wasserwerk aus.


So ergab sich ein Areal mit einem dynamisch gewachsenen Gebäudeensemble, das im Laufe eines halben Jahrhunderts die Entwicklung der ,,Bonner Republik“ im Nachkriegs-Deutschland spiegelte und begleitete – und dessen Essenz es auch bei der Umnutzung für die UN entsprechend zu konservieren galt. Wesentlicher Schwerpunkt bei der Konzeption war die Planung als bauökologisches Modellvorhaben: der nachhaltige Umbau des Bestandes, die Minimierung des Energieverbrauchs und umfassende Nutzung erneuerbarer Energien. Es sollte demonstriert werden, dass bei einer Gebäudesanierung ein deutlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann. Das bedeutet insbesondere die Verminderung des Einsatzes fossiler Brennstoffe und den Einsatz ökologischer Baustoffe und Bauelemente. Weitere umzusetzende bautechnische Anforderungen unter Berücksichtigung denkmalschutzrechtlicher Belange waren der vorbeugende Brandschutz, der Hochwasserschutz, die Umsetzung der Sicherheitsbelange und die Optimierung der inneren Erschließung auch in Hinblick auf Barrierefreiheit.

Fotos H. G. Esch